Ebony Rumaadi

  (†)  31.03.1994 – 05.09.2017

Am 05.September 2017 mussten wir nach kurzer schwerer Krankheit unseren Traumhengst Rumaadi über die Regenbogenbrücke gehen lassen. Das war einer der schwersten Tage in meinem Leben!


Rumaadi war Gründerhengst unseres Gestütes Al Dschamaal Aswad – die schwarze Schönheit ! Nach langer Suche nach einem passenden rein ägyptischen Rapphengst wurde ich 1995 auf dem damaligen Wolfgangshof bei Franz Bott fündig. 

Er hatte eine ganze Reihe von großartigen Pferden aus Amerika importiert, unter anderem Rumaadis`s Vater Rodan el Pharo und seine Mutter Faa Matala – eine reine Babsonstute. Beide Elterntiere konnte ich auf dem Wolfgangshof live erleben, ebenso Geschwister und weitere nahe Verwandtschaft. Außer Rumaadi`s Erscheinung begeisterte mich sein Charakter, wie auch der seiner Vorfahren. 

Dieses gewonnene Gefühl von einer richtigen Entscheidung sollte sich auch später bestätigen. So kam Rumaadi 1,5 jährig im Sommer 1995 auf unser junges Gestüt. 

Er war für mich ein Freund von Anfang an! Wir waren täglich zusammen unterwegs und unser gegenseitiges Vertrauen wuchs von Tag zu Tag. Später bei unserer ersten gemeinsamen Hubertusjagd war er das erste Pferd aus dem Feld, das ins Wasser ging, weil ich ihm danach gefragt habe. Wir hatten das vorher nie trainiert! Er war nie problematisch unterm Sattel, wenn wir gemeinsam mit Stuten trainierten, auch wenn er mich beim Springtraining mal “verloren” hatte. Er war einfach ein Schatz! 

So vergingen Jahre – er hatte uns mittlerweile eine ganze Reihe von tollen Fohlen geschenkt, die in ganz Europa zu Hause sind. 2005 und 2006 war Rumaadi im Deckeinsatz auf einem größeren Gestüt in den Niederlanden. Als er 2006 in Topform zurück kam, zogen auch wir nochmal ein Fohlen mit ihm und es kam eine weitere Pachtanfrage. Noch in guten Erinnerungen an die letze erfolgreiche Verpachtung willigten wir ein. 

Es sollte der größte Fehler meines Lebens werden! Am Jahresende machten wir einen Besuch bei Rumaadi – es schien alles bestens zu sein. Im Frühjahr 2007 bekam ich einen Anruf vom Pächter “Rumaadi hat sich das Bein gebrochen, wir haben ihn aber noch nicht eingeschläfert”. Das war dann auch schon alles, was wir an Informationen erhielten. Alles weitere mussten wir uns erkämpfen und es begann ein Martyrium für uns und Rumaadi. Er hat sehr stark gelitten und wurde, als wir den Druck erhöhten, so verletzt wie er war, aus dem Stall weggeschafft und versteckt. 7 lange Jahre sollte dieser Rechtsstreit andauern – wegen einen falschen Wortes im Vertrag ! Wir wussten nie, ob Rumaadi noch lebt und auch nicht wo. 

Der Pächter arbeitete mit sehr hoher krimineller Energie. Erst nach Einsatz eines Detektives haben wir ihn gefunden und nach 7 Jahren in einem erbärmlichen Zustand zurückgeholt. Er war abgemagert und es fehlte ihm an der so nötigen tierärztlichen Versorgung nach so einer schweren Verletzung. Ich weiß nicht, wie er das überstanden hat! Vielleicht hat er, genauso wie ich, die Hoffnung nicht aufgegeben, irgendwann doch wieder nach Hause zu kommen. Die Freude, als ich ihn das erste Mal wieder sehen konnte, war unbeschreiblich! Und als wir ihn zu Hause auf unserem Hof abgeladen haben und er wie selbstverständlich nach 7 Jahren von allein in seine alte Box marschierte, konnte ich meine Tränen nicht zurück halten!

Es hat 1,5 Jahre gedauert, bis er körperlich wieder in gesundem Zustand war. Zusammen mit der Hilfe von Tierarzt, Hufschmied und Tierheilpraktikerin hat er sich Stück für Stück wieder aufgerappelt. Das gebrochene Bein war im Hufgelenk verknöchert und hatte nach den Jahren eine stabile Verbindung geschaffen, so dass er damit gut laufen konnte. (Ich möchte mir aber nicht vorstellen, welche Schmerzen Rumaadi damals aushalten musste!) Wir konnten sogar wieder gelegentliche kleine Ausritte zusammen machen. ER und ich natürlich auch – haben es genossen!!! Er hat sich an alles erinnert, was wir früher zusammen gemacht haben. Es war einfach traumhaft! 

2016 und 2017 schenkte er uns jeweils ein wunderschönes Rapphengstfohlen. Rumaadi war ein Hengst, der auch schon früher mit Stuten zusammen auf der Wiese leben konnte. Dies ermöglichten wir ihn bei uns nach seiner Genesung ebenso wieder. 

Der Höhepunkt kam dann im Frühjahr 2017, als wir ihn das erste Mal mit Stute und seinem Fohlen auf die Wiese brachten. Er kümmerte sich rührend um seinen Nachwuchs! Unser Rushaan war ein richtiges “Papa-Kind”! Unsere Stute Sharima trägt nun für dieses Jahr nochmal ein Fohlen von ihm. Wir wären so überglücklich, sollte es ein kleines Stütchen für unsere Zucht werden! Leider hat das Schicksal im September 2017 tragisch zugeschlagen. 

Wir hatten so auf ein noch viel längeres gemeinsames Leben gehofft!

Rumaadi, du bleibst unvergessen in unseren Herzen und lebst in deinen Kindern, die deinen Traumcharakter geerbt haben, weiter! Danke, für deine Liebe, dein Vertrauen und die sooo schöne gemeinsame Zeit!

(Update 30.06.2018 – Rumaadi hat uns als Abschiedsgeschenk das ersehnte Stütchen geschickt! Es ist traumhaft schön! Danke, Rumaadi, hinter den Regenbogen!)




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